Zöpfe im Ofen – vor dem Stalldienst. Mein Körper gibt den Takt vor und den Tagesablauf.
Von früh bis früh. Das zu akzeptieren, beschleunigt seine Genesung. Auf dem Hofplatz eine weisse Spur. Weisses Gold inmitten von Herbstblättern und Nebelschwaden. Einer Perlenkette gleich, umrundet der Weg den alten Stall. Trotz Unregelmässigkeiten, Kurven und Schlängger führt er von A nach B. Wen interessiert es, frage ich mich. Hauptsache der Milchtank steht zum Füllen im Milchzimmer bereit. Ob er auf Umwegen dorthin gekommen oder noch die eine und andere Abzweigung genommen hat, interessiert niemanden. Wie beim Schulabschluss, da interessiert es später auch niemanden, ob man ihn ein Jahr früher oder später gemacht hat. Meine Gedanken vagabundieren und hüpfen vom Einen zum Anderen. Zum Glück läutet der Wecker. Er erinnert mich an die Zöpfe im Ofen. Ich muss mich sputen und sie von der Hitze befreien. Und danach die Rinder vom Hunger. Als Belohnung dann Kaffee und frischen Sonntagszopf. Was will man mehr.
