Heute Morgen haben die Kühe keine Lust sich zu erheben.
Sie geniessen wohl den kühlen, lauen Wind, der um ihre Köpfe säuselt und die Ruhe in den Liegeboxen. Der Lüfter summte gestern bis weit in die Nacht. Die Maisblätter waren gekräuselt. Welch erbärmlicher Blick. Die Rinder versammelt beim Ausgang der Weide, weil sie sich zuhause ein kühleres Plätzchen erhofften oder mehr Futter. Beim Gang auf die Kuhweide merke ich, wie hart der Boden bereits geworden ist. Risse überall. Für die heutige Grasportion muss ich eine doppelt so grosse Fläche abstecken. Das Gras wächst nicht mehr genug. Zwischen den einzelnen Büscheln formen sich Inseln aus brauner Erde. Beim Zuwischen der Silage auf dem Futtertisch finde ich mich in einer Staubwolke wieder. Ausgetrocknet über Nacht. Diese Aktion dient wohl eher dem Aufbau meiner Armmuskeln, als der Freude der Kühe. Zeit, dass es kühler wird. Zeit, dass es regnet. Das Wetter können wir noch nicht machen und das ist gut so, denke ich. Es gilt damit zu leben und sich zu arrangieren.