
Sonntag, 4. Mai 2025
Heute starte ich mit einem erweiterten Hofrundgang.
Die Sonne blinzelt hinter grauen Wolken hervor, über Flur und Furche. Eine ausgewaschene Landschaft, märchenhaft und malerisch. Satte Farben, spriessende Pflanzen, die Natur in ihrer vollen Pracht. Mein Weg führt an den frisch angesäten Maisäckern vorbei. Ein emsiges Bienchen hat hier noch die halbe Nacht gewalzt. Welches Glück. Trotz der langen Schönwetterperiode hat es am Schluss pressiert. Pressieren, dieses Wort hat für mich eine ganz neue Bedeutung erhalten. Mein Grosi pflegte zu sagen: Mache langsam, es pressiert. Wie recht sie damit hatte. Wenn sie wüsste, wie fest ich mich jeden Tag daran erinnere.
Kurz vor Erreichen des Hofes begrüssen mich die Rinder. Träge und zufrieden liegen sie auf der Weide, blinzeln der Sonne entgegen und kauen wieder. In Reih und Glied, als hätten sie markierte Liegeplätze. Nähe erzeugt Wärme, denke ich. Gemeinsam ist es eben doch schöner als alleine. Grinsend beobachte ich die Jungtiere, zwinkere zum Gruss und nehme die letzten Schritte zum Haus unter die Füsse. Erfüllt mit Dankbarkeit und Demut.